2016 – John Scofield Quartet

John Scofield’s „Country for Old Men“

Premiere – Grammy-Gewinner John Scofield stellt sein neues Projekt „Country for Old Men“ zum ersten mal live vor

John Scofield, Gitarre / Gerald Clayton, Piano / Steve Swallow, Bass / Bill Stewart, Drums

Es gibt diese Olympier im Jazz: Musiker mit goldenen Fingern, die alles, was sie anfassen, veredeln. So wie der Gitarrist John Scofield. Er ist ein mannschaftsdienlicher Strukturgeber, einer, der in der Funktion des Begleiters seine Mitspieler besser macht, der ihre Wege vorauszuahnen scheint, rhythmische und harmonische Räume öffnet und damit gleichzeitig die Konsistenz der Form sichert. Wenn er aber selbst in den Vordergrund tritt, bewegt er sich hellwach im Gewebe, reagiert mit feinem Ohr auf jeden Ton, jede Klangnuance um ihn herum, trottet gemächlich hinter dem Beat oder schiebt ihn plötzlich nach vorne. Alles scheint möglich, wenn es der Spannung dient und der musikalischen Wahrheitsfindung. Von den großen Gitarristen der neuen Zeitrechnung, seit Miles Davis den Jazz an den Strom anschloss, ist Scofield derjenige, der den Fundamenten des Jazz, dem Blues und dem Puls, dem Schrei und dem Tanz, am stärksten verbunden geblieben ist. Unter den großen Innovatoren der Jazzgitarre ist John Scofield zugleich ein seltenes Phänomen: Scofield ist ein stilistisches Chamäleon, das dabei seine ganz eigene Identität und Ästhetik entwickelt hat.

In seinem aktuellen Projekt „Country fo Old Men“ widmet sich John Scofield seiner langjährigen Liebe, der amerikanischen Country-Musik. Scofield nähert sich klassischen Country-Melodien mit den Mitteln des Jazz. „Wir verbinden den Charakter, die Wahrhaftigkeit und den Twang dieser wundervollen amerikanischen Musik mit unserer Herangehensweise, der von Jazzmusikern. Ich liebe diese Musik seit jeher und freue mich sehr, diese Musik jetzt auf meine Weise zu spielen“, sagt Scofield. Für dieses Projekt hat er einige seiner wohl engsten musikalischen Weggefährten der Jazz Community zusammengebracht. Gemeinsam transformieren sie klassische Songs von George Jones, Hank Williams, Merle Haggard, Bob Wills, Patti Page bis hin zu Shania Twain in Jazz – und sie präsentieren dieses Programm nun zum ersten Mal live.